Qualida

Der bisher schönste Strand entlang des marokkanischen Atlantiks ist eine willkommene Erholung nach dem Baustellen Stadtchaos von Casablanca. Hier sprechen einige Fotos für sich…

Auf der kleinen Küstenstraße von El Jadida nach Qualida fahren wir nach dem Industriehafen und Phosophat Werken kilometerweit an einer Lagunenlandschaft entlang die bei Qualida endet. Es ist atemberaubend wie schmutzige Industrielandschaft hier in 10 Minuten Fahrt von beinahe unberührter Idylle abgelöst wird. Die Landschaft ist grün von Felsen durchzogen und vor dem Meer weiden Schafe. Erinnert ein wenigen an Irlands Küste im Sommer. Mischt sich aber die Farbe der Sanddünen, des Himmels und dem Wasser der Lagune vor dem Atlantik bietet sich dem Auge eine Palette von Blau über Türkis zu Gelb und Ocker die weich ineinander schwimmen. Es ist wunderbar in den Farben dieser Landschaft gemächlich dahin zu rollen.

Über Moulay Bousselham nach Casablanca

Auf dem Weg nach Casablanca machen wir einen weiteren Stopp. In der kleinem Lagunenstadt Moulay Bousselham gibt es ein Campingplatz mit Waschmaschine. Wir wollen waschen und duschen. Leider regnet es gerade immer wieder und ist bedeckt was in Marokko auch heißt das es eher kein warmes Wasser gibt. Letztlich haben wir eine Maschine Wäsche trocken und fahren gewaschen nach Casablanca weiter.

Unser Lager im Grünen. Moulay Bousselham

Über Rabat kommen wir nach Casablanca. Viel mehr 30 km vor Casa praktisch verbunden liegt Mohamedia. Hier hat Familie Said in ihrem Garten einen kleinen Campingplatz. Sehr freundliche Atmosphäre. Wir fahren mit unserem Auto nach Casablanca. Ein echtes Abenteuer. Aber ich bin dankbarer Weise durch Istanbul etwas geschult und habe ein gelassenes Gemüt. Die Autos kommen von überall und keiner hält sich an Fahrspuren, dazu queren Fußgänger und Radfahrer oder auch Motorroller die Straße. Nicht selten nehmen auch Pferde- und Eselkarren an diesem Strom des Lebens teil. Alle hupen um schneller durch diese Stadt zu kommen die scheinbar aus lauter Baustellen besteht. Wir finden einen Parkplatz nahe der Zentralen Markthalle und Spazieren durch die Gassen der Medina zu dem Riad in dem sich seit einiger Zeit Ricks Cafe befindet. Ein Nachbau des Cafes American von Rick in dem Film Casablanca. Sehr schön gemacht und es lässt schön in die Filmkulisse eintauchen. Tatsächlich war der Film eher von einem Hotelcafe in Tanger inspiriert und wurde komplett in Hollywood nachgebaut.

In der Markthalle von Casa
Auf einen Drink an der Bar. Rick’s Cafe
,Casablanca‘ in Endlosschleife. Play it again, Sam!….

Casablanca ist sonst hauptsächlich laut und schmutzig. Deshalb gibt es hier nicht mehr Fotos und wir reisen morgen weiter….

Larache am Loukos

Wir rollen wieder knapp 50 km weiter. Haben von einem schönen Parkplatz am Meer und der Lagune des Flusses Loukos bei Larache gelesen. Hier haben schon die Phönizier einen Hafen gehabt.

Ganz allein auf dem Platz
Larache auf der anderen Seite der Lagune

Um auf die andere Seite der Lagune zu kommen brauchen wir ein Boot. Ich spreche zwei Männer an und wir einigen uns das er in einer halben Stunde ein Boot organisiert hat. Er holt uns ab und wir besteigen ein Boot was auch innen Wasser hat mit einem kleinen Außenborder.

Larache ist eher unberührt von Touristen und die Gassen haben einen eigenen leicht heruntergekommen Charme. Aber dieses Blau ist einfach berauschend.

Einkaufen im Souk ist ein ganz ursprüngliches Vergnügen.

Stimmt ungefähr..

Bei der Rückfahrt wollte der Außenborder nicht anspringen und wir rudern erstmal. Was ein Spaß.

Asilah

Erst mal aus Tanger raus. Wir tingeln die Küste entlang und landen auf einem Parkplatz in Asilah wieder direkt am Strand. Wir machen einem Spaziergang in die Stadt und gehen unsere erste Tajine essen. Die Medina von Asilah ist voller kleiner Geschäfte. Kunsthandwerk, Schneider, Bäcker, Lebensmittel. Alles klein und zur Straße offen. Blau weiße Gassen.

Von Europa nach Afrika

Etwas aufgeregt waren wir schon als wir entschieden haben auf die Fähre zu fahren. In Tarifa hatte es erst sehr gestürmt und geregnet das wir nochmal um ein Tag verschoben haben. Die Nacht darauf hat es wieder geregnet so das die Zufahrt zu unserem wilden Camp am Strand von Tarifa eine große Schlammgrube war. Aber der Wind hatte nachgelassen und das Wetter sollte weiter regnerisch bleiben. Also haben wir am Montag Vormittag angehängt und sind durch den Schlamm Richtung Tarifa Hafen gefahren. War ganz entspannt. Am Hafen dann die ganze Abwicklung die uns in der EU mittlerweile erspart bleibt. Erst in Tarifa später nochmal in Tanger. Passkontrolle, Zoll, Hundepapiere, polizeiliche Erfassung. Die Auffahrt auf die Fähre war eng aber ging gut. Im Bauch der Fähre muss zwischen den Säulen nochmal eine Drehung gefahren werden um wieder vorwärts zur Ausfahrt zu stehen. Viel länger als unser Gespann würde nicht gehen. Die beiden 4×4 Wohnmobile die mit uns drauf gefahren sind waren zu hoch und mussten gleich bei der Rampe drehen und stehen bleiben. Nach 40 Minuten im Hafen von Tanger Ville. Runter vom Schiff, viele Polizisten, die ganzen Kontrollen und am Hafen konnten wir gleich Dirham abheben. Wir sind in Marokko. Elhamdüllilah.

Auf der Straße von Gibraltar
Willkommen in Marokko

Der Blick nach Afrika

Rechts am Rand und oben im Hintergrund sind schon die Berge Marokkos zu sehen.

Wir sind vor zwei Tagen in Tarifa angekommen. Der Strand westlich der Stadt ist kilometerlang und ein großes wildes Lager für Reisende aller Art mit eigenen Fahrzeugen. Hier trifft sich Europa. Selbst aus Norwegen sind Wohnwagen und Wohnmobile hier. Bei unserer Ankunft hatten wir 20 Grad und das erste Mal steht die Tür auf und wir leben draußen. Tarifa ist auch ein Tor nach Afrika. Auf der anderen Seite der Meerenge liegt die Großstadt Tanger. Dorthin wollen wir übersetzen.

Auf dem Weg durch Spanien haben wir noch einmal Halt in Caceres gemacht. Das Städtchen ist das Herz der Extremadura. Endlose hügelige Weiden mit den typischen niedrigen Eichen. Die alten Gassen von Caceres haben wir abends noch durchstreift.

Reisen und Urlaub

Machen wir Urlaub haben wir nichts zu tun können ganz mit uns beschäftigt sein. Zum „Urlaub“ werden oder zurückfinden? Wenn wir reisen können wir glaube ich nicht gleichzeitig Urlaub machen. Es gibt viel zu viel zu entdecken, Neues auf das wir uns einstellen das wir verarbeiten müssen. Wir sind eine ganze Woche im Kiefernwald am Strand von Biscarrosse geblieben und es war Urlaub. Nur lesen und Musik machen. Kochen und Spazieren gehen. Mit den Tagen fangen wir an Wurzeln zu bilden und bequem zu werden. Doch um noch länger zu bleiben war es uns doch zu kalt. Also haben wir uns von den französischen Wald MitbewohnerInnen, dem Rotkehlchen das uns jeden Tag besucht (es ist sogar zu uns rein gekommen und hat erzählt) und dem Wald, den Dünen und dem Ozean verabschiedet und reisen wieder. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir über das Baskenland die spanische Hochebene erfahren und sind heute Abend in Burgos/Kastilien angekommen. Nach einem schönen Spaziergang zur Kathedrale und durch einige kleine Tapasbars lümmeln wir jetzt im Wagen auf einem ruhigen Platz zusammen mit anderen Reisenden. Morgen früh soll es dann weiter gehen durch Zentalspanien Richtung Andalusien.

Die Grafiken des Ozean

Die Weite des Atlantiks…

Merlin findet das hier wunderbar. Er hat es auch gleich wieder erkannt. Eine gute Entschädigung nach den vielen Stunden im Auto.

….ist schön. Und schön wieder in Biscarrosse angekommen zu sein. Hier machen wir ein paar Tage Pause. Musik machen, lesen am Strand spazieren gehen. Von Weimar aus ist hier etwa die Hälfte der Route nach Tarifa und die Straße von Gibraltar.

Weiterlesen „Die Weite des Atlantiks…“

Troyes

Wir stehen sehr schön am Lac de Orient auf einem Parkplatz am Ufer. Gestern Abend sind wir nach Troyes reingefahren. Die Stadt ist das Zentrum der Champagne und der historische Stadtkern sieht auf Karten tatsächlich wie ein Champagnerkorken aus. Diese Stadt scheint allen Unbilden der Zeit widerstanden zu haben. Die schiefen Ständerbau Häuser bilden uhrwüchsige Häuserschluchten und scheinen sich teilweise über den Gassen aneinander zu lehnen.

Wir sind wieder aufgebrochen…

Uns zieht es wieder in den Süden. Gestern haben wir uns von unserem schönen Haus und lieben NachbarInnen in Weimar verabschiedet und suchen warme Weidegründe im Süden. Gestern Abend sind wir in Kaiserslautern am Schwimmbad monte mare auf den Parkplatz gerollt. Allerdings nur zum übernachten und etwas entspannen. Wir werden es wieder ruhig angehen. Maximal 500 km am Tag. Die Landschaft soll langsam an uns vorbeiziehen. Quer durch Frankreich und dann wollen wir in Biscarrosse am Atlantik das erste Mal ein paar Tage lagern.