Im Rosental waren wir 2003 schon einmal. Damals sind wir mit unserem alten MB 508 D von Rumänien kommend über den Schipka Pass und Rosental gefahren. Über Griechenland ging es dann später auch in die Türkei. Wir hatten sechs wunderbare Monate in der Türkei und sind mit unserem fidibus überall herzlich aufgenommen worden. Einige Menschen die wir auf dieser Reise in der Türkei treffen wollen haben wir damals kennengelernt oder in der Folge der Reise. Aber das ist eine andere Geschichte und muß dem Internet vielleicht an anderer Stelle ausführlich erzählt werden. Der Reise Blog von damals ist auf Filmrollen und Tagebüchern festgehalten.

Ich kann mich nicht erinnern schon damals vom Tal der thrakischen Könige gehört zu haben.? Und tatsächlich ist die Erschließung der Grabanlagen noch recht jung. Die Archäologen haben in Bulgarien den Wettlauf mit den Grabräubern an vielen Stellen verloren. Viele Hügelgräber wurden mit Bulldozern aufgegraben und geplündert. Das Grab in dem angeblich der Thrakier König Seuthes III begraben lag haben wir heute besuchen können. Außerdem drei Weitere die wissenschaftlich untersucht und gesichert werden konnten. Die Öffnungen zu den Kulträumen waren exakt nach Süden ausgerichtet und es gibt Hinweise das zur Sonnwende das Licht auf besondere Weise ins Innere dringen konnte. Besonders zur Wintersonnwende bei flach stehender Sonne ist das gut vorstellbar. Uns erinnert das an die Besuche von Newgrange und den Hügelgräbern in Irland. Die Tempel und Kulträume wurden wohl zur Bestattung besonderer Persönlichkeiten als Grabkammern genutzt und nach einiger Zeit mit Erde verschlossen. So entstanden perfekte Hügel in der Landschaft, die die Zeiten überdauerten bis Archäologen oder Grabräuber einer neuen Zeit anrückten um nachzusehen sehen was da los ist.








Von Seuthes hat man eine Bronzebüste gefunden wie sie auch auf den Münzen seiner Zeit abgebildet waren. Auf ihn geht auch die damalige Siedlung Seuthepolis zurück. Sie war das zivilisatorische Zentrum im thrakischen Tal hier am Fuß des Balkanmassivs. Die Stadt und die umgebenden Tempel und Grabhügel zwischen den Bergen muss ein atemberaubend schöner Lebensraum gewesen sein. Die Antike Stadt ist nun einem anderen Interesse einer neuen Zeit zum Opfer gefallen. Der Energiegewinnung und modernen Wasserversorgung. Die Reste der antiken Siedlung liegen unweit unseres Stellplatzes auf dem Grund des Stausees Koprinka. Das Wasser der Tundscha erfrischt tagsüber Merlin beim Gassi gehen.

2003 wollten wir hierher wegen der Damaszener Rosen. Und wir waren im Mai zur richtigen Zeit da. Das Tal erblüht und duftet dann von Millionen Rosen. Morgens werden die Blütenblätter gesammelt und das berühmte bulgarische Rosenöl destilliert. Die Rosen sind mit den Osmanen vermutlich bereits im 16 Jahrhundert aus Damaskus hierher gekommen. Klima ist für das Wachstum perfekt und die Rose in Bulgarien eine Erfolgsgeschichte. Für die Blüte sind wir dieses Mal zu spät. Es ist bereits alles abgeerntet. Wir besuchen das Museum und den Park in Kazanlak und trinken nach den thrakischen Gräbern einen Rosentee. Ende Juni duftet es hier überall nach Lindenblüten und Lavendel.

Das Thermalwasser auf unserem Platz ist nicht zum Trinken geeignet. Hier gibt es viele Bergquellen. Nach unserem Besuch der russischen Kirche in Shipka fahren wir ein Stück in die Berge Richtung Shipka Pass. An der Quelle erinnern wir uns das wir hier schon damals unsern Wassertank am Bus aufgefüllt haben. Eine schöne und überraschende Erinnerung. Ein Ort der sich nicht verändert hat. Heute tanken wir unsere Trinkwasser Behälter mit dem eiskalten Wasser des „alten Gebirges“ wie es in Bulgarien heißt.







